Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Buren ist die Ritskemooi Statue im Dorfzentrum. Die Bronze-Figur zollt der tragischen Legende der Ritskemooi, auch unter dem Namen Rixt van het Oerd bekannt, Tribut – eine Schauergeschichte, die von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Ritskemooi Statue in Buren
Die Ritskemooi-Statue ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Ortes.

Demnach lebten in Oerd, etwas abseits der Dorfgemeinschaft, einst die alte Fischerwitwe Rixt und ihr Sohn Sjoerd. Sie waren verarmt und ernährten sich von der Milch ihrer Kuh und dem Sammeln von Strandgut, ein karges und beschwerliches Leben. Als Sjoerd erwachsen wurde, ließ er seine Mutter zurück, um als Seemann sein Glück zu finden. Die Rixt konnte sich eine Zeit lang zwar allein durchschlagen, aber es war immer weniger Strandgut zu finden, da die Seefahrt sicherer wurde und weniger Schiffe kenterten. Sie haderte mit ihrem Schicksal, dem Meer und den Seeleuten und sann auf blindwütige Rache.

In einer dunklen Sturmnacht kämpfte ein Schiff vor eben jener der Küste mit den rauen  Naturgewalten. Die Alte lief auf die höchste Düne und schwenkte wie wild ihre Laterne, um dem Kapitän einen sicheren Hafen vorzugaukeln. Ihre List hatte Erfolg. Noch bevor der Kapitän sie durchschauen und das Schiff wenden konnte, war es schon auf eine Sandbank aufgelaufen. Es kenterte und zerbarst in der starken Brandung. Die Seeleute ertranken.

Am Morgen machte sich die Alte fix ans Aufsammeln der Wertsachen, die inzwischen gestrandet waren. Dabei entdeckte sie mit Entsetzen ihren Sohn Sjoerd unter den Toten. Wieder musste sie sich dem Meer geschlagen geben, worüber sie verzweifelte. Noch heute soll die Rixt in sturmreichen Nächten über die höchste Düne geistern. Mache vernehmen im Sturmwind sogar ihren Klageruf nach  ihrem verunglückten „Sjoe-oe-oe-oerd“.

Obwohl diese Geschichte historisch nicht gesichert ist, gehört sie fest zum kulturellen Erbe von Ameland. Die Ritskemooi-Figur wird speziell im Deutschen oft als Strandhexe bezeichnet, was allerdings nicht korrekt ist. Sie zeigt lediglich das Antlitz und den gebeugten Körper einer verhärmten, abgearbeiteten alten Frau. Auch wenn man ihren aus Eigennutz und Rachsucht begangenen schweren Fehler kaum entschuldigen kann, versteht man doch, dass sie mit ihrem schweren Schicksal haderte und vom Leben gezeichnet war.

Im Swartwoude-Museum für Landwirtschaft und Strandgut in Buren ist eine Szene lebensnah nachgestellt, in der die Rixt van het Oerd im Sand nach verwertbarem Strandgut stochert. Sie macht die Verzweiflung der auf sich allein gestellten Witwe sichtbar und lässt den Betrachter betroffen zurück.

 

 

Foto der Seite „Ritskemooi Statue“:

Ritskemooi Statue, RubenKoman – Eigenes Werk, CC BY 3.0, Wikimedia Commons